Eine Inhaltsangabe zu schreiben ist eine wichtige Fertigkeit, sei es in der Schule, an der Universität oder im Beruf. Dabei spielt die Wahl der richtigen Zeitform eine zentrale Rolle. Falsche Zeitformen können den Eindruck eines unklaren oder unprofessionellen Textes erwecken. In diesem Beitrag erfährst du, welche Zeitform für Inhaltsangaben verwendet wird, warum diese Zeitform wichtig ist und wie du sie korrekt anwendest. Mit praktischen Beispielen wird das Verständnis vertieft.
In welcher Zeitform werden Inhaltsangaben geschrieben?
Die korrekte Zeitform für Inhaltsangaben ist das Präsens (Gegenwart). Das gilt für alle Arten von Texten, seien es literarische Werke, Sachtexte, Filme oder Theaterstücke. Die Verwendung des Präsens sorgt für Klarheit und gibt dem Text eine zeitlose Gültigkeit.
Warum wird das Präsens verwendet?
- Zeitlose Darstellung: Die Handlung eines Textes wird neutral und objektiv wiedergegeben. Das Präsens signalisiert, dass die dargestellten Ereignisse unabhängig von ihrer tatsächlichen Zeit der Handlung erzählt werden.
- Einheitlichkeit: Das Präsens erleichtert dem Leser die Orientierung und vermeidet Verwirrung durch unnötige Zeitwechsel.
Wie schreibt man eine Zeitform in der Inhaltsangabe korrekt?
Das Präsens wird für die Beschreibung der aktuellen Handlung verwendet, während Vorzeitigkeit (also Ereignisse, die vor der aktuellen Handlung stattfanden) durch das Perfekt ausgedrückt wird. Wichtig ist, dass der Leser durch klare Zeitangaben stets weiß, wann etwas geschieht.
Beispiel für die Verwendung des Präsens:
Einleitung:
- „Die Kurzgeschichte „Der Richter und sein Henker“ von Friedrich Dürrenmatt handelt von einem Kommissar, der einen Mordfall lösen muss.“
Hauptteil:
- „Zu Beginn entdeckt die Polizei die Leiche des ermordeten Polizisten Schmied. Kommissar Bärlach übernimmt den Fall und beginnt mit den Ermittlungen.“
- „Im Verlauf der Handlung deckt Bärlach auf, dass Schmied in illegale Machenschaften verwickelt war.“
Vorzeitigkeit:
- „Er erinnert sich daran, dass Schmied ihn vor Wochen über einen Verdacht informiert hatte.“
Welche Zeitform ist die beste für eine Inhaltsangabe?
Das Präsens ist die optimale Zeitform für Inhaltsangaben. Es hat sich bewährt, da es die Informationen klar und einheitlich vermittelt. Andere Zeitformen wie das Präteritum oder das Futur würden den Text unübersichtlich machen und könnten die inhaltliche Neutralität beeinträchtigen.
Präteritum als Ausnahme
In seltenen Fällen kann das Präteritum sinnvoll sein, beispielsweise wenn du eine Inhaltsangabe in eine erzählerische Betrachtung einbetten möchtest. Dies kommt jedoch höchstens in kreativen Schreibübungen vor.
Zeitform für Inhaltszusammenfassungen
Eine Inhaltszusammenfassung unterscheidet sich von der Inhaltsangabe in ihrem Ziel. Während die Inhaltsangabe objektiv die wichtigsten Punkte des Inhalts wiedergibt, kann die Inhaltszusammenfassung auch Meinungen oder Bewertungen enthalten. Dennoch bleibt das Präsens auch hier die bevorzugte Zeitform.
Beispiel für eine Inhaltszusammenfassung:
- „In dem Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane geht es um die junge Effi, die aus gesellschaftlichem Druck eine Ehe eingeht. Die Handlung zeigt, wie sie an den starren Konventionen ihrer Zeit scheitert.“
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
- Zeitwechsel innerhalb der Inhaltsangabe:
- Fehler: „Der Protagonist trifft seine Entscheidung. Dann dachte er darüber nach, ob sie richtig war.“
- Korrektur: „Der Protagonist trifft seine Entscheidung. Dann denkt er darüber nach, ob sie richtig war.“
- Falsche Anwendung des Perfekts:
- Fehler: „Der Erzähler beschreibt, wie er vor langer Zeit nach Amerika gereist ist.“
- Korrektur: „Der Erzähler beschreibt, wie er vor langer Zeit nach Amerika gereist war.“
- Verwendung des Präteritums:
- Fehler: „Die Handlung spielte in einem kleinen Dorf.“
- Korrektur: „Die Handlung spielt in einem kleinen Dorf.“
Tipps für eine gelungene Inhaltsangabe
- Immer im Präsens bleiben: Kontrolliere nach dem Schreiben, ob alle Sätze im Präsens stehen.
- Knappe Formulierungen: Vermeide ausschweifende Beschreibungen. Eine Inhaltsangabe soll kurz und präzise sein.
- Objektivität: Gib keine eigene Meinung wieder. Die Inhaltsangabe dient der neutralen Wiedergabe.
- Perfekt sparsam einsetzen: Nur wenn Vorzeitigkeit ausgedrückt werden muss, solltest du das Perfekt verwenden.
Fazit
Die Wahl der richtigen Zeitform ist entscheidend für eine gelungene Inhaltsangabe. Das Präsens bietet Klarheit, Einheitlichkeit und eine zeitlose Darstellung der Ereignisse. Durch die korrekte Anwendung dieser Zeitform kannst du sicherstellen, dass deine Inhaltsangaben professionell wirken und leicht verständlich sind. Mit etwas Übung und dem Bewusstsein für die wichtigsten Regeln wirst du schnell Routine darin entwickeln, die richtige Zeitform einzusetzen und hervorragende Inhaltsangaben zu schreiben.