Ostergedichte für Kinder sind eine wundervolle Möglichkeit, um die Zeit bis zum großen Eiersuchen zu verkürzen. Vielleicht haben eure Kinder schon ein paar Verse mit nach Hause gebracht. Gedichte und Verse für Kinder fördern den Sprachgebrauch, die Artikulation und die Sprachmelodie. Meine schönsten Ostergedichte habe ich hier zusammengestellt.
Ostergedichte für Kinder und ungeduldige Osterhasen
Osterhäschen, komm zu mir
Osterhäschen, komm zu mir,
komm in unsern Garten!
Bring uns Eier, zwei, drei, vier,
lass uns nicht mehr warten!
© Volksgut
Osterhas`, Osterhas`
Osterhas Osterhas
komm mal her, ich sag dir was:
“Hopse nicht an mir vorbei,
bring mir ein großes Osterei!”
© Volksgut
Ich wünsch mir was
Ich wünsch mir was,
ich wünsch mir was,
du lieber guter Osterhas`,
ein großes Ei aus Schokolade,
wie ich es noch nie gesehen habe.
© Volksgut
Aktuelle Ostergedichte für Kinder
Der Charmeur
Am See da sitzt allein Herr Hase
und bohrt gerade in der Nase.
Da kommt Frau Hase mit einer Vase,
pflückt Blümchen und sieht den Hasen.
Freundlich sagt sie: Guten Tag Herr Hase.
Sofort hört er auf zu bohren in der Nase:
Guten Tag liebste Frau Hase,
schöne Blümchen haben sie in der Vase.
Alter Schmeichler denkt Frau Hase
und senkt doch ganz verlegen ihre Nase.
Zu den Blümchen bückt sich nun Herr Hase:
Nur für Sie gepflückt, liebste Frau Hase,
ein Blümchen aus dem Grase.
© Monika Minder
OSTERHÄSCHEN DORT IM GRASE
Wackelschwänzchen, Schnuppernase,
mit den langen braunen Ohren
hat ein Osterei verloren.
Zwischen Blumen seh ich´s liegen
Osterhäschen kann ich´s kriegen?
© Volksgut
HAS, HAS, OSTERHAS
Wir möchten nicht mehr warten,
der Krokus und das Tausendschön,
Vergißmeinnicht und Tulpen
stehn schon lang in unserem Garten.
Has, Has, Osterhas,
wir wünschen uns das Beste
ein großes Ei, ein kleines Ei,
dazu ein lustges Didel-dudel-dei.
Alles, Alles, Alles
in einem Osterneste.
© Paula Dehmel
Kunterbunte Ostergedichte für Kinder
Ostergedicht
Die Sonne geht im Osten auf,
der Osterhas` beginnt den Lauf.
Um seinen Korb voll Eier sitzen
drei Häslein, die die Ohren spitzen.
Der Osterhas` bringt just ein Ei –
da fliegt ein Schmetterling herbei.
Dahinter strahlt das blaue Meer
mit Sandstrand vorne und umher.
Der Osterhasist eben fertig -
, ein blau`, ein lila Ei.
das Kurtchen auch schon gegenwärtig!
Nesthäkchen findet - eins, zwei, drei,
ein rot
Ein Ei in jedem Blumenkelche!
Seht, seht, selbst hier,
selbst dort sind welche!
Ermüdet leicht im Morgenschein
schlief Kurtchen auf der Wiese ein.
Die Glocken läuten bim, bam, baum
und Kurtchen lächelt zart im Traum.
Di di didl dum dei,
wir tanzen mit unsern Hasen
umfasst, zwei und zwei,
auf schönem, grünen Rasen.
© Christian Morgenstern
Ostergedicht
Wenn die Schokolade keimt,
Wenn nach langem Druck bei Dichterlingen
„Glockenklingen“ sich auf „Lenzesschwingen“
Endlich reimt
Und der Osterhase hinten auch schon presst,
Dann kommt bald das Osterfest.
© Joachim Ringelnatz
Henne oder Ei?
Die Gelehrten und die Pfaffen
streiten sich mit viel Geschrei,
was hat Gott zuerst erschaffen
wohl die Henne, wohl das Ei!
Wäre das so schwer zu lösen
erstlich ward ein Ei erdacht,
doch weil noch kein Huhn gewesen
darum hat’s der Has gebracht!
© Eduard Mörike
Osterhäslein
Drunten an der Gartenmauer
hab` ich sehn das Häslein lauern.
Eins, zwei, drei: Legt´s ein Ei,
lang wird´s nimmer dauern.
Kinder lasst uns niederducken!
Seht ihr´s ängstlich um sich gucken?
Ei, da hüpft´s und da schlüpft´s
durch die Mauerlucken.
Und nun sucht in allen Ecken,
wo die schönsten Eier stecken,
rot und blau und grün und grau
und mit Marmorflecken.
© Friedrich Güll
Ostereier suchen
Der Osterhas spielte wieder verstecken,
Eier hier und dort und zuhinterst in der Hecke.
Die Kinder lachen und kreischen, rennen und robben
durch das feuchte Gras mit ihren Nasenpoppeln.
Jeder sucht und findet seinen Hasen, sein Ei.
Danach geht’s knallvergnügt wieder heim.
© Beat Jan
Der erste Ostertag
Fünf Hasen, die saßen beisammen dicht.
Es macht ein jeder, ein traurig Gesicht.
Sie jammern und weinen.
Die Sonn‘ will nicht scheinen!
Bei so vielem Regen.
Wie kann man da legen den Kindern das Ei?
O weih, o weih!
Da sagte der König:
So schweigt doch ein wenig!
Lasst Weinen und Sorgen.
Wir legen sie morgen!
© Heinrich Hoffmann
Die Regenbogenhand
Auf ein Ei geschriebn
Ostern ist zwar schon vorbei,
Also dies kein Osterei.
Doch wer sagt, es sei kein Segen,
Wenn im Mai die Hasen legen?
Aus der Pfanne, aus dem Schmalz
Schmeckt ein Eilein jedenfalls.
Und kurzum, mich tät’s gaudieren,
Dir dies Ei zu präsentieren.
Und zugleich tät es mich kitzeln,
Dir ein Rätsel drauf zu kritzeln.
Die Sophisten und die Pfaffen
Stritten sich mit viel Geschrei:
Was hat Gott zuerst erschaffen,
Wohl die Henne? wohl das Ei?
Wäre das so schwer zu lösen?
Erstlich ward ein Ei erdacht:
Doch weil noch kein Huhn gewesen,
Schatz, so hat’s der Has gebracht.
© Eduard Mörike
Ja Lukas, was hast du gemacht
Spricht seine Mutter aufgebracht
Die eine Hand rot, orange, gelb, grün
Die andere tut blau-lila glühen
Ach Mama, du musst vor Schreck
nicht sterben
Das kommt doch nur…
… vom Eier-Färben!
© Philipp Hofmann
Es huscht der Hase
Es huscht der Hase von Haus zu Haus,
er klopft nicht, geht nur geradeaus.
Leise legt er seinen Blumestrauss
in ein Versteck vor jedes Haus.
Ungesehen trippelt er wieder landaus,
für sein Geschenk will er keinen Applaus.
Ein bisschen Liebe den Menschen,
er wünschte sich mehr Seinesgleichen.
© Monika Minder
Ostergedichte für Kinder – die beiden längsten Klassiker
Osterspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden, belebenden Blick.
Im Tale grünet Hoffnungsglück.
Der alte Winter in seiner Schwäche
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes.
Überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farbe beleben.
Doch an Blumen fehlts im Revier.
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden.
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus der Straßen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh, wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluß in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges ferner Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel.
Hier ist des Volkes wahrer Himmel.
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
© Johann Wolfgang Goethe
Fröhliche Ostern
Ei, ei!
In einer Reih
legen die fleissigen Hasen
wohl auf den grünen Rasen
hervorragend bunte Ostereier –
denn der freie Handel wird stets freier,
und so legt denn heuer das Hasensyndikat
über acht Stunden von früh bis abends spat.
Wenn wir Menschen uns aber die Eier begucken:
ja, was haben die Hasen nur diesmal für Mucken?
Da steht „Räterepublik“ auf einem Ei geschrieben,
das ist um und um mit brandroter Farbe eingerieben.
Auf einem steht: „Uns Nationalen gehts zuzeit sehr mau!“
Und dieses Ei ist mit Recht ganz und gar knallblau.
Und auf einem ist zu lesen, dass so weiss wie dies Ei
auch die Unschuld der Herren alldeutschen Kriegspolitiker sei.
Und wieder auf einem steht gross und dick und kühn:
„Deutschlands Zukunftshoffnung“ – und das ist grün.
Und es sagte mir eines der kleinen Hasentierchen:
„Dir und deinen lieben Deutschen zum Pläsierchen
täte ich gern etwas gegen den innern Krieg –
denn ich kleiner Hase, ich liebe die deutsche Politik!“
Und ich sagte: „Herr Hase, meinetwegen!
Also: dann müssen Sie Rühreier legen!“
Na, finden Sie vielleicht was dabei?
Allerseits: Fröhliche Ostern!
Ei, ei! Ei, ei!
© Kurt Tucholsky