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GRAMMATIK: Die Kommaregeln endlich verstehen

Pünktchen –  Pünktchen – Komma – Strich – Die Deutschen Kommaregeln verursachen beim Schreiben zu viele Fehler. Während einige die Kommas intuitiv und aus dem Bauch heraus setzen, veranschlagen andere die 1-Zeilen-Logik. Eigentlich kommen wir mit keiner der beiden Taktiken weit und sollten uns die Kommaregeln genauer ansehen.

Die Kommaregeln einfach erklärt

Kommaregel 1: Das Komma trennt gleichartige Satzglieder bei Aufzählungen. Wörter, wie oder, und, bzw. entweder … oder, weder … noch, ersetzen das Komma.

Sie kauft Äpfel, Brokkoli, Fruchtschorle und ein paar Süßigkeiten.

Kommaregel 2: Vor entgegensetzen Konjunktionen steht das Komma. Zu diesen Konditionen gehören zum Beispiel vielmehr, doch, allein, sondern oder aber. Sie trennen zwei Sätze inhaltlich voneinander.

Sie hat nicht nur meinen Geburtstag vergessen, sondern kam auch noch zu spät.

Kommaregel 3: Das Komma trennt Empfindungswörter vom Rest des Satzes. Hier ist auch von Ausrufen, wie Aua oder Oh je, die Rede.

Aua, du hast mir wehgetan.

Kommaregel 4: Nach einer Anrede (Herr Schmidt, Lieber Micha) folgt ein Komma. Das gilt auch für eingeschobene Anreden.

Liebe Mama, wir lieben Dich!

Kommaregel 5: Kommas schließen Appositionen ein.

Frau Meier, die Haushälterin, ist ein Naturtalent.

Kommaregel 6:  In so genannten Satzreihen verbinden Kommas Hauptsätze miteinander. Hier ist es sogar möglich, vor „und“ ein Komma zu setzen.

Er rief er nach seinem besten Freund, und dieser fiel ihm in die Arme.

Kommaregel 7:  Kommas schließen Erläuterungen ein und können diese vom Rest des Satzes abheben. Diese erkennt ihr an einleitenden Wörtern, wie d.h., wie oder und zwar.

Peter liebt die italienischen Küche, wie zum Beispiel Nudeln mit Presto oder Pizza.

Kommaregel 8:  Ein Komma trennt Satzteile mit angrenzenden Konjunktionen voneinander. Zu diesen Konjunktionen gehören zum Beispiel je … desto, halb … halb oder teils … teils.

Einerseits mag ich den Unterricht, andererseits wollen wir die Lernaufgaben nicht leicht.

Kommaregel 9:  Mit einem Komma trennen wir gleichberechtigte Gliedsätze.

Ich glaube ihm, denn er kennt sich in diesem Bereich sehr gut aus.

Kommaregel 10:  Nehmen wir mit einem Pronomen oder einem Adverb einen Satz noch einmal auf, wird er mit einem Komma abgetrennt.

Deine Tante, die habe ich sofort erkannt.

Kommaregel 11:  Beim erweiterten Infinitiv steht das Komma, wenn wir auf die Einleitungswörter, wie außer, anstatt, statt + ohne, treffen, oder die Infinitivgruppe in Zusammenhang mit einem Substantiv oder mit einem Verweißwort steht.

Sie lernt den ganzen Tag, um eine gute Note bekommen.

Kommaregel 12:  Nicht nur Hauptsätze, auch Nebensätze werden vom übergeordneten Hauptsatz durch ein Komma abgetrennt.

Heute gehen wir nicht raus, weil es regnet.

Kommaregel 13:  Verwenden wir zwei Partizipien in einem Satz und verbinden diese mit dem kleinen Wort und, setzen wir das Komma.

Der Stadtrat, geschätzt und geachtet, hielt heute seine Rede.

Kommaregel 14:  Eine Ausnahme bildet das erweiterte Partizip. Zum einen kann es vom Satz abgetrennt werden. Zum anderen muss Kommas stehen, wenn es sich um eine eingeschobenes Partizip handelt.

Der Chef, aufgescheucht durch den Lärm, eilte ärgerlich herbei.

Kommaregel 15:  Nachgestellte Adjektive werden mit einem Komma vom Rest des Satzes abgetrennt.

Alle Gäste, junge und ältere, freuen sich auf das Konzert.

Kommaregel 16:  Schlussendlich gliedern Kommas Datumsangaben und Zeitangaben.

Quedlinburg, den 20.12.1982

(Es handelt sich dabei um meinen Geburtsort und mein Geburtsdatum 🙂

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